Entzündungen im Körper – Wie sie uns beeinflussen und was wir dagegen tun können
Entzündungen sind ein natürlicher Prozess des Körpers, um auf äußere Einflüsse wie Verletzungen, Viren, Bakterien oder immunologische Reaktionen zu reagieren. Dabei handelt es sich um eine koordinierte Abfolge von Ereignissen, die den Heilungsprozess unterstützen. Allerdings gibt es auch Entzündungen, die unbemerkt bleiben und langfristig unsere Gesundheit beeinträchtigen – insbesondere chronische Entzündungen, die das Altern beschleunigen und das Risiko für zahlreiche Erkrankungen erhöhen können.
Der Prozess einer Entzündung – In vier Schritten erklärt
Jede Entzündung durchläuft vier Phasen:
1. Erkennung der Entzündung Sobald der Körper eine Schädigung registriert, werden bestimmte Botenstoffe (Mediatoren) freigesetzt, die Immunzellen wie Makrophagen aktivieren. Diese erkennen den Schaden und setzen den Heilungsprozess in Gang.
2. Vasodilatation und Erhöhung der Gefäßpermeabilität Die Blutgefäße erweitern sich (Vasodilatation), um die betroffene Stelle mit wichtigen Abwehrzellen und Nährstoffen zu versorgen. Dies führt zu typischen Entzündungsanzeichen wie Rötung, Schwellung und Hitze.
3. Rekrutierung der Immunzellen Die Immunzellen werden gezielt zur Entzündungsstelle geleitet, um Krankheitserreger zu bekämpfen und beschädigtes Gewebe abzubauen.
4. Heilung und Abklingen der Entzündung Im letzten Schritt wird die Entzündungsreaktion heruntergefahren, damit das Gewebe regenerieren kann. Akute Entzündungen verlaufen meist innerhalb weniger Tage bis Wochen.
Akute vs. chronische Entzündungen
Während akute Entzündungen notwendig und hilfreich sind, können chronische Entzündungen über Jahre hinweg unbemerkt bleiben und langfristig Schäden verursachen. Sie sind mit zahlreichen Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen und sogar neurodegenerativen Erkrankungen verbunden.
Symptome einer stillen, chronischen Entzündung
Chronische Entzündungen sind oft schwer zu erkennen, da sie mit unspezifischen Symptomen einhergehen können:
- Müdigkeit und Erschöpfung – Ein dauerhaft erhöhter Energieverbrauch durch die Entzündungsreaktion kann zu anhaltender Erschöpfung führen.
- Diffuse Schmerzen – Undefinierbare Muskel- oder Gelenkschmerzen ohne klare Ursache.
- Stimmungsschwankungen und mentale Erschöpfung – Chronische Entzündungen können sich auch auf die mentale Gesundheit auswirken.
- Hautprobleme – Akne, trockene Haut oder andere Hautirritationen können auf Entzündungsprozesse im Körper hindeuten.
- Verdauungsbeschwerden – Ein gestörter Darm kann durch chronische Entzündungen beeinflusst werden, was sich in Blähungen, Durchfall oder Verstopfung äußern kann.
Wie lassen sich stille Entzündungen nachweisen?
Wer den Verdacht hat, an einer chronischen Entzündung zu leiden, kann dies durch verschiedene Laborwerte überprüfen lassen:
- CRP (C-reaktives Protein) – Ein erhöhter CRP-Wert kann auf eine Entzündungsreaktion im Körper hinweisen.
- BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit) – Gibt Hinweise auf systemische Entzündungen.
- Zytokin-Profil – Misst entzündungsfördernde und -hemmende Botenstoffe im Körper.
- Omega-3-zu-Omega-6-Verhältnis – Ein unausgeglichenes Verhältnis kann auf eine erhöhte Entzündungsneigung hinweisen.
- Blutzucker- und Insulinspiegel – Chronische Entzündungen gehen oft mit einem dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel einher.
Wie kann man Entzündungen natürlich reduzieren?
Die gute Nachricht: Durch einen gesunden Lebensstil lassen sich Entzündungen aktiv reduzieren:
- Ernährung: Omega-3-reiche Lebensmittel (z. B. fetter Fisch, Leinsamen, Walnüsse), Antioxidantien aus Beeren, dunkler Schokolade (hoher Kakaoanteil), grünem Gemüse, Vermeidung von Zucker und stark verarbeiteten Lebensmitteln
- Bewegung: Moderate Bewegung, wie tägliche Spaziergänge oder Yoga, hilft, Entzündungen zu senken.
- Stressmanagement: Atemtechniken, Meditation oder Achtsamkeitstraining können das Immunsystem positiv beeinflussen.
- Ausreichend Schlaf: Mindestens 7-8 Stunden pro Nacht unterstützen regenerative Prozesse.
- Vermeidung von Schadstoffen: Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum, Schutz vor Umweltgiften und Schwermetallen