Schilddrüse

Schilddrüse

Sehr viele haben ein Problem mit der Schilddrüse und ich habe das Gefühl, dass es auch immer mehr werden. Zuerst müssen wir definieren, was die Schilddrüse überhaupt ist.

Die Schilddrüse ist ein Organ, das sich am Ende des Halses befindet. Sie besteht aus zwei Lappen, die mit einem Isthmus, das ist eine Gewebebrücke, miteinander verbunden ist. Sie hat die Aufgabe, Schilddrüsenhormone zu produzieren. Das klingt jetzt sehr einfach, aber in Wahrheit ist das ganze System dahinter noch viel komplexer, denn diese Schilddrüsenhormone und auch die Schilddrüse selbst beeinflusst eigentlich fast jeden Ablauf in unserem Körper. Wir kennen das vor allem beim Stoffwechsel, beim Energiehaushalt und noch bei ganz vielen anderen Dingen. 

Was sind Schilddrüsenhormone?

Die wichtigsten Hormone, von denen wahrscheinlich jeder schon einmal gehört hat, sind die Hormone T3 und T4. Das T3 ist das Trijodthyronin und das T4 ist das Thyroxin. Das sind die Hauptverantwortlichen für viele verschiedene Prozesse in unserem Körper: Energiehaushalt, Stoffwechsel, Herzfunktion. Aber unser Körper ist ein komplexes Geflecht und alles beeinflusst sich gegenseitig. Das heißt wenn die Schilddrüse nicht funktioniert, dann beeinflusst das auch die anderen Hormone, dann beeinflusst es auch alle anderen Abläufe und Prozesse in unserem Körper - wenn also irgendwo dieser komplexe Apparat durcheinander ist, haben wir schon überall anders auch so unsere Fehler, Macken und so weiter. Das ist immer wichtig, im Hinterkopf zu behalten, alles hängt immer zusammen. 

Was gibt es jetzt für Störungen der Schilddrüse?

Hypothyreose: Hypo bedeutet immer zu wenig, das ist dann eine Unterfunktion der Schilddrüse. Das heißt der Körper bzw. die Schilddrüse produziert zu wenig Hormone. Das heißt, dass sie langsamer wird und somit dass wir irgendwie auch langsamer werden. Wir haben das Gefühl, wir haben weniger Energie, unser Stoffwechsel arbeitet langsamer, unsere Körpertemperatur sinkt, uns wird öfter kalt und wir sind oft müde. Das wären so die typischen Symptome von einer Unterfunktion der Schilddrüse.

Dann das Gegenteil dazu, die Hyperthyreose, das heißt wir haben zu viel Schilddrüsenhormon. Solche Leute sind sehr dünn, hektisch und oft auch nervös. Das heißt da haben wir, im Vergleich zur Hypothyreose, eine Gewichtszunahme. Bei zu viel Schilddrüsenhormonen nehmen wir eher ab, sind nervös und uns ist vielleicht oft heiß. Bei einer Überfunktion der Schilddrüse ist es so, als würde man im Auto ins Gaspedal steigen und es würde irgendwie stecken bleiben.

Dann gibt es auch noch Autoimmunerkrankungen, die eben im Zusammenhang mit der Schilddrüse stehen. Eine Autoimmunerkrankung ist immer etwas wo der Körper das eigene Organ oder die eigenen Funktionen fälschlicher Weise angreift. Das heißt irgendeine Entgleisung des Körpers, die er nicht versteht - in dem Fall ist es die Schilddrüse und er greift sie an. Hier gibt es zwei verschiedene Formen. Hashimoto ist eine Autoimmunerkrankung die zu einer Hypothyreose führen kann, also zu einer Verlangsamung der Schilddrüsenhormone, dass wir dann weniger haben. Und dann gibt es Morbus Basedow, das ist, wenn die Augen so groß werden, das führt oft zu einer Hyperthyreose, also zu einem mehr zur Verfügung gestellten Schilddrüsenhormon. Es gibt Menschen, denen man diese Erkrankung ansieht. Die haben dann tatsächlich riesige Augen, sind ganz dünn und sehr hektisch. 

Was tun, wenn ich etwas rund um die Schilddrüse abklären will?

Egal was es mit der Schilddrüse auf sich hat, bitte zum Arzt gehen. Entweder weil ich eben eine der vorher genannten Symptome habe und mir Sorgen mache oder es macht mich jemand anderer darauf aufmerksam. Der Arzt kann dann ein Blutbild machen und sieht dann bei den verschiedenen Schilddrüsenhormonen, ob sie erhöht oder erniedrigt sind und was es damit auf sich hat. Natürlich gibt es auch noch andere Untersuchungen wie zum Beispiel eine Ultraschalluntersuchung, das entscheidet dann immer individuell der Arzt, je nachdem wie sich die Symptome zeigen.

Wenn sich dann ein Verdacht bestätigt, dass es Entgleisungen der  Schilddrüsenhormone gibt, dann werden meist Medikamente verschrieben. Diese heben oder senken die Aktivität der Schilddrüsenhormone. In schwereren Fällen kann auch eine Operation notwendig sein. Was immer wichtig ist, dass man sich das immer individuell anschaut, gerade auch, weil die Schilddrüse so ein kleines Organ und so ein feines Rädchen ist, muss man meist relativ oft zu einer Untersuchung gehen um zu schauen, ob man gut eingestellt ist. 

Was können wir immer tun? 

Durch die Medikamente bringt man relativ schnell die Schilddrüse wieder in die richtigen Bahnen. Wichtig ist, dass man seine Medikamente dann natürlich auch täglich nehmen muss. Was sonst ganz wichtig ist ist der Lebensstil. Stress, Ernährung, Bewegung, Wasser trinken. Damit können wir so unfassbar viel stemmen und es hat extrem große Auswirkungen. Vor allem das Thema Stress und das Thema Ernährung hat viel mit unserer Schilddrüse zu tun, da diese sehr viele Nährstoffe verbraucht, wie alle anderen Organe auch in unserem Körper.  Was ich euch empfehlen ist Sport, am Besten etwas dass mich runterbringt - zum Beispiel Yoga, Pilates, langsames laufen. Es gibt auch spezielle Atemübungen für die Schilddrüse, das kann man auch zu Hause machen. Einfach fünf bis zehn Minuten früher aufstehen oder eine kurze Pause in der Arbeit machen. Auch Meditation kann für alle möglichen Erkrankungen sehr unterstützend wirken, auch bei der Schilddrüse, weil das oft mit dem Energiehaushalt zusammenhängt und oft auch eben der Stress eine riesengroße Rolle spielt. 

Ein weiterer sehr wichtiger Punkt sind Nährstoffe. Zuerst brauchen wir eine gute Grundversorgung, das heißt ein gutes Multivitaminpräparat und dann setzen wir die I-Tüpfelchen, wo wir sie brauchen, darauf. Auch da hat sich in den letzten Jahren in der Forschung extrem viel getan, auch in Sachen Schilddrüse. Früher war man der Meinung, dass man bei Hashimoto nicht Selen und nicht Jod nehmen darf. Mittlerweile ist man aber draufgekommen, dass das gar nicht stimmt, natürlich bitte immer in Absprache mit dem Arzt. Auch bei Hashimoto wie bei allen anderen Schilddrüsen Erkrankungen ist eben Jod und Selen extrem wichtig. Das heißt, bitte ein jodiertes Salz kaufen (viele Bio-Salzen sind unjodiert). 

Selen ist auch wichtig für die Schilddrüse und kann man entweder mit Paranüssen zu sich nehmen - bitte Achtung nur zirka einmal die Woche, ein bis zwei Paranüsse essen, die sind voll mit Selen. Bei Selen ist es wichtig, dass man großen Abstand zu Vitamin C lässt.

Gerade wenn es um die zwei Autoimmunerkrankungen geht, also Morbus Basedow und Hashimoto, aber sowieso für die gesamte Gesundheit. ist es sehr wichtig, einen sehr vollen Speicher zu haben. Bitte gerne dafür ein Blutbild machen. Vitamin D kann man gerade in den Wintermonaten auch so nehmen, da fast die meisten Autoimmunerkrankungen haben etwas mit einem Vitamin D Mangel zu tun. Vitamin D ist auch ein Hormon und spielt mit ganz vielen anderen Dingen so eng zusammen wie zum Beispiel auch mit den Schilddrüsenhormonen.

Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung ist sehr wichtig für die Schilddrüse. Zum Beispiel Algen, da haben wir wieder ein bisschen Jod und Selen drinnen. Dann Proteine, also Eiweiß und wenig Verarbeitetes, weil das unseren Körper wirklich nachhaltig schaden kann. 

Ganz wichtig ist natürlich auch viel Wasser zu trinken. Alle unsere Zellen brauchen genug Wasser, das ist einfach eines der einfachsten Tipps und Tricks. 

Stressreduktion ist auch super wichtig. Der Körper kann eine gewisse Zeit mit einem gewissen Stresspegel gut umgehen, wir sind ja auch Hochleistungsmaschinen. Aber wenn es dauerhaft wird, dann baut sich das Gewebe um. Ihr kennt das ja zum Beispiel von Pflanzen und von Tieren. Die gleiche Pflanze, die ganz oben auf ihrem Berg ist wo ständig der Wind ist, vielleicht auch oft Schnee ist, die wächst generell viel kleiner und viel buschiger als eine Pflanze, die im Tal ist, wo es immer schön ist, wo nicht so viel Wind ist, die wird eher höher und dünner. So ist es eben bei unserem Gewebe auch und es ist ganz egal, ob das unser Schilddrüsengewebe ist, ob das unsere Lungen oder unsere Bronchien sind. Je regelmäßiger wir diesem Gewebe schaden, desto eher wird es sich anfangen umzubauen und das ist etwas, das wir nicht wollen. Wir wollen nicht unseren Körper permanent Stress zuführen, so dass sich dann unser Körper anfangt so zu richten, dass er einfach immer Stress hat.

Also da auch aktiv daran denken, auch bewusst Atemübungen oder Pausen machen. Es muss nicht lange sein, einfach nur, dass man ein bisschen aus dem ganzen Stress rauskommt.

carish yourself!

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